Bestimmt hat es sich schon herumgesprochen, dass Katzen Meister darin sind, Krankheit, Schmerzen oder Unwohlsein zu verbergen. Das hat auch einen guten Grund: Katzen sind ursprünglich als Einzelgänger unterwegs und auf sich allein gestellt. Wo der Schutz der Gruppe fehlt, kann man es sich nicht erlauben, offen zu zeigen, dass es einem nicht gut geht. Zu schnell kann es passieren, dass konkurrierende Artgenossen den geschwächten Zustand erkennen und einem das Revier streitig machen.
Das führt dazu, dass es manchmal schon zu spät ist, wenn wir deutlich merken, dass unserer Katze nicht gut geht. Es ist deshalb wichtig, dass wir sie zumindest einmal im Jahr zum Tierarzt bringen, um sie gründlich durchchecken zu lassen. In der Zwischenzeit können aber auch wir etwas tun, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist.
Hast Du schon einmal den Begriff „Komfortverhalten“ gehört? Komfortverhalten meint alle Verhaltensweisen, die nicht unmittelbar lebensnotwendig sind, sondern dem Wohlbefinden dienen oder dieses ausdrücken. Manche Quellen führen nur Verhaltensweisen an, die mit der eigenen Körperpflege zu tun haben (sog. Autogrooming), allerdings gehören auch bestimmte Körperbewegungen dazu oder bestimmte Lautäußerungen. Wir selbst kennen beispielsweise behagliches Strecken und Seufzen.
Diese zehn Verhaltensweisen zeigen an, dass sich Deine Katze wohlfühlt:
- Säubern des Gesichts und der Ohren mit den Pfoten
- Körperpflege durch Belecken des gesamten Körpers
- intensives Strecken
- Gähnen
- Aktive Kontaktaufnahme wie um die Beine Streichen
- Gesicht und Flanken an Gegenständen oder Personen reiben
- entspanntes Herumliegen mit locker ausgestreckten Beinen
- Schnurren*
- Hüftstreckreflex (Katze drückt die Hinterbeine durch, wenn man ihr über den unteren Rücken streicht)
- Spontanes Spiel oder „Rennflash“
*Geschnurrt wird allerdings auch in Situationen, in denen sich die Katze nicht wohlfühlt – mehr zum Schnurren findest Du in dem Artikel Katzenverhalten: das Schnurren.
Beobachte Deine Katze(n) täglich, ob sie diese Verhaltensweisen regelmäßig zeigen. Je mehr von der Liste fehlt, desto unwohler fühlt sich höchstwahrscheinlich Deine Katze.
Dieses Unwohlsein kann verschiedene Ursachen haben: Schmerzen, eine Krankheit, Stress oder auch eine Behinderung. Ein Alarmzeichen ist es immer, wenn sich das Verhalten ändert. In diesem Fall solltest Du möglichst schnell herausfinden, was Deiner Katze fehlt, und Abhilfe schaffen.
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